Take Care. Kunst + Medizin
Talaya Schmids Soft Sculptures, die man an Wänden, Böden und
überall dort finden kann, wo man es sich bequem machen will, sind
fließend, einladend sinnlich, belebend und beruhigend zugleich.
Sie können al Bestandteil eines größeren Projekts verstanden wer-
den, bei dem die positive Kraft sexueller Intimität nicht mehr wie
im 19. Jh. unterdrückt (Keuschheitsgürtel) S.59, sondern ihre
heilende Wirkung thematisiert wird. Die Idee des «Sexual Healing»
kam in der Kunstwelt mit dem AIDS-Aktivismus und ACT UP-
Vertreter:innen auf, die dem stigmatisierten Penetrationssex Alternativen entgegensteliten. Heute machen andere Faktoren wie
Digitalisierung, Vereinzelung und jungst Social Distancing dieses
Konzept aktueller denn je, das Schmid unter dem Titel GUIDED
GROUP MSTRBTN zusammenfasst und wie folgt beschreibt.
«So wird die Suche nach sinnlicher, sexueller und gesellschaftlicher
Heilung nicht zuletzt zu einem politischen Akt, der die Rolle
von Intimität, Öffentlichkeit und künstlerischer Praxis auf die
Probe stellt.»
https://www.kunsthaus.ch/besuch-planen/ausstellungen/kunst-und-medizin/
Fotografien © Michel Gilgen